Mit Hilfe empirischer Untersuchungen hat man eine erstaunliche Vielzahl von Wirkungen, die von der Meditation ausgehen, erforschen und veröffentlichen können.
Dabei gebührt der amerikanischen TM Bewegung (Tranzendentale Meditation
nach Maharischi Mahesh Yogi) besonderer
Dank, da sie die körperlichen und
seelisch-geistigen Wirkungen der Meditation und die daraus resultierende Persönlichkeitsentfaltung von Meditierenden in groß angelegten Versuchsreihen wissenschaftlich erforscht und dokumentiert
hat.
Grundsätzlich muss gesagt werden, dass sich die Wirkungen nur bei regelmäßiger Praxis und nach einer gewissen Zeitspanne einstellen.
Die durch die Übungen entwickelten meditativen Fähigkeiten, die meditative Grundhaltung, bleibt auch während des Tages wirksam. Das gesamte Tagesgeschehen wird so zu einer meditativen
Handlungskette mit der Konsequenz, dass es intensiver erlebt und bewusster gestaltet wird.
Bereits Ende der 1980er Jahre verglichen die Amerikaner Michael Murphy und Steven Donovan über 1200 veröffentlichte Forschungsergebnisse über die Wirkung der Meditation und veröffentlichten diese Studien in dem Buch „The Physical and Physiological Effects of Meditation: A Review and Comprehensive Bibliography 1931 – 1988“. Hier sind einige Ihrer Forschungsergebnisse:
Körperliche Reaktionen während der Meditation
Körperliche Reaktionen auf eine regelmäßige
Meditationspraxis
Sara Lazar von der Harvard Medical School behauptet sogar, dass Meditation die graue Substanz in einigen Hirnregionen wachsen lässt, was zu höherer geistiger Flexibilität führt. Mit ihren Untersuchungen zahlreicher langjährig Meditierender hat sie des Weiteren herausgefunden, dass die typische alterbedingte Abnahme der frontalen Großhirnrinde bei diesen ausblieb und somit Meditation als eine gute Prophylaxe für Demenz und Alzheimer anzusehen ist.
Angst und Stress gehören zu den Grundübeln unserer Zeit. Wir entwickeln verschiedenste Ängste, wie z.B. Angst vor Verlust von etwas Geliebtem, Verlust der persönlichen Sicherheit, des
gesellschaftlichen Status, der sozialen Anerkennung oder der persönlichen Existenz, Angst vor Prüfungs- und Bewährungssituationen, Angst vor uns Unbekanntem. Diese Aufzählung ließe sich noch sehr
lange fortsetzen. Die Ängste werden gewöhnlich ins Unterbewusstsein verdrängt und werden offenkundig, wenn Situationen gemieden werden oder Gefühle und Gedanken abgewehrt werden und somit ein
situationsgerechtes Verhalten unmöglich wird. Meditation baut Ängste ab.
Eine Untersuchung von Zoe Lazar, Lawrence Farwell und John T. Farrow ( „The Effects of Transcendental Meditation, Drug Abuse, Cigarette Smoking and Alcohol Consumption“ Harvard University,
Boston, Massachusetts) bestätigt die Verringerung von Angst bei Meditierenden verglichen mit einer Kontrollgruppe Nichtmeditierender. Dabei nimmt das Angstniveau mit weiterer Praxis immer mehr
ab. Im Prozess des Meditierens verringert sich die Schwelle zum Unterbewusstsein und angstbesetzte Objekte können aus dem Unterbewusstsein hervorgeholt und angemessen verarbeitet werden. Die
innere Ruhe, Entspannung und das Empfinden von heiterer Gelassenheit, die sich in der Meditation entfalten, wirken auch im Alltagsgeschehen nach, und so bleibt der Praktizierende zentrierter
und begegnet Stresssituationen angemessen.
Unter Persönlichkeitsentfaltung ist jener Entwicklungsvorgang zu verstehen, in dessen Zuge all die latenten Anlagen und Fähigkeiten zur vollen Ausgestaltung gelangen. Der menschliche Geist ist mit einem schier unerschöpflichen Reservoir an seelischer Kraft und Begabung ausgestattet. Jedoch wird dieses vom gewöhnlichen Menschen kaum genutzt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die überwiegende Masse der Gehirnzellen während des gesamten Lebens brach daliegt. Viele unserer Potenziale kommen nur schwach zum Ausdruck, wie z. B. die schöpferische Intelligenz, das universalistische Denken oder die Fähigkeit zu spiritueller Liebe. Andere bleiben oftmals vollkommen verborgen, wie z. B. die Fähigkeit zu künstlerischem Ausdruck und Intuition. Sicherlich liegt das oftmals an mangelnden Anregungen durch Elternhaus und Schule, es zeigt sich aber auch, dass die Ausbildung bestimmter weit verbreiteter Eigenschaften, wie ausgeprägter Egoismus, Neigung zu Passivität und Lethargie, Lebensangst und mangelndes Selbstvertrauen, wie Bremsklötze auf die Entfaltungstendenzen der Seele wirken. Meditation vermag diese Verzerrungen und Hindernisse abzubauen und verstärkt die vorhandenen Entfaltungsansätze.
So hat sich in wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt, dass Meditierende über ein Jahr einen größeren Zuwachs an Intelligenz aufweisen als Nicht-Meditierende. Dabei ist der Zuwachs bei
regelmäßig Praktizierenden viel größer als bei unregelmäßig Meditierenden Die Intelligenz wurde dabei mit verschiedenen psychologischen Intelligenztests gemessen.
Andre´S. Tjoa, „Meditation, Neuriticism and Intelligence: A Follow Up“, Gedrag, Tijdschrift voor Psychologie 3 (the Netherlands: 1975). 167-182
Meditierende, die im Durchschnitt eine Meditationspraxis von 28 Monaten aufweisen, sind Nichtmeditierenden in Erinnerungstests überlegen. Dies kann als Verbesserung der Lernfähigkeit
interpretiert werden.
Allen I. Abrams, „Paired-Associate Learning and Recall: A Pilot Study of the
Transcendental Meditation Technique“, (University of California, Berkeley, California, USA)
In den wichtigsten Bereichen der Selbstverwirklichung oder Selbstaktualisierung zeigen sich schon nach zweimonatiger Meditationspraxis deutliche Verbesserungen. So steigt zum Beispiel das Ausmaß
an Selbstachtung, der Spontaneität, der Sensitivität gegenüber den eigenen Bedürfnissen und die Selbstakzeptierung. Ferner nehmen die innere Gerichtetheit, die Zeitkompetenz, die Fähigkeit zu
warmen interpersonellen Beziehungen und die Flexibilität von Werten zu.
Sanford Nidich, Wiliam Seeman and Thomas Dreskin, „Influence of Transcendental Meditation: A Replication“, Journal of Counseling
Psychology 20, Nr.6 (USA 1973). 565-566; William Seeman, Sanford Nidich and Thomas Banta, “Influence of Transcendental Meditation on a Measure of Self-Actualization”, Journal of Counseling,
Psychology 19, No.3 (USA 1072). 184-187
Allgemein kann gesagt werden, dass der Übende sich durch die Meditation allmählich zu einer allseitig entfalteten, reifen Persönlichkeit hineinentwickelt, die in sich harmonisch und
wesentlich stärker von inneren Widersprüchen entlastet ist. Wichtig ist jedoch in diesem Zusammenhang zu betonen, dass Meditation all diese positiven Veränderungen hervor bringen kann, dass aber
das aktive Leben in der Welt, die tägliche Lebenspraxis und das Persönlichkeitswachstum durch die Herausforderungen von Beruf, Gesellschaft und Familie die durch Meditation erweckten Fähigkeiten
und Qualitäten erst zur Reife gelangen und zu einem integralen Bestandteil des Persönlichkeit werden lassen.